Romreise

17. Oktober 2018

Schüler*innen und Kolleg*innen pilgern nach Rom – in die „ewige Stadt“

Die Herbstferien nutzte eine Studiengruppe der Paul-Gerhardt-Schule unter der Leitung von Detlef Hasse, die Stadt Rom zu „erpilgern“. Zu einigen Schülerinnen und Schülern der „Leistungskurse“ Religion gesellten sich auch Kolleginnen und Kollegen. Schon im Vorhinein war klar, dass ein anspruchsvolles Programm vor einem lag, was diese Reise auch zu einer Bildungsreise ohnegleichen werden ließ. Wer Rom kennt, weiß, dass sich hier in unvergleichlicher Weise Geschichte und ein besonderes Lebensflair verbinden: Enge verschlungene Gassen, kleine Bars, viele Touristen, Wäscheleinen zwischen den hohen alten Gebäuden, heruntergekommene Fassaden und italienisches Stimmengewirr, Monumente aus der Antike und Kirchen, die die Auseinandersetzung der unterschiedlichen Glaubensinhalte im Gefüge der machtpolitischen Konstellationen widerspiegeln, aber auch Verkehrs- und Müllproblematik.

An den ersten Tagen stand der Besuch von Kirchen im Vordergrund. Sachkundig wurde hier an Unterrichtsinhalte angeknüpft und auf kirchengeschichtliche Besonderheiten verwiesen. Die ‚Mutter aller Kirchen’ - die Erzbasilika San Giovanni- ist die Kathedrale des Bistums Rom und eine der sieben Pilgerkirchen. Sowohl die Fassade der Basilika als auch das Innenleben hinterlassen einen prunkvollen Eindruck. Der Innenraum ist geschmückt mit eindrucksvoller Deckenmalerei und kunstvollem Marmorfußboden. Eine weitere Papstbasilika, Santa Maria Maggiore, verweist mit ihrem einmaligen und vollständig erhaltenen Mosaikschmuck einer frühchristlichen Kirche des 4. und 5. Jahrhunderts auf die Auseinandersetzung mit den Nestorianern. In der Santa Prassede konnte an Hand des Mosaiks der „Episcopa Theodora“ auf das frühchristliche Verständnis von Kirchenamt und Priestertum verwiesen werden.

Die Mittwochsaudienz des Papstes war ein weiteres interessantes Erlebnis. Mit Tausenden von Menschen nahm die Gruppe den Segen des Papstes entgegen und konnte dem Procedere der Messe aufmerksam folgen.

Auch das „Schlüsselloch“ auf dem Aventin nahm die Pilgertruppe in Augenschein und bewegte sich dann stadteinwärts zum Tiber, um dort auf der Tiberinsel ein ungewöhnliches Ziel anzusteuern: Den Ausfluss der beinahe 2600 Jahre alten cloaca maxima. Sie war der erste Abwasserkanal der Welt und damit der Grundstein für viele weitere Hygieneeinrichtungen der Römer. Über die Hygienebedingungen im alten Rom hatte Karl Schondorff seine Seminararbeit verfasst und konnte nun als Ex-Schüler und begleitendender Teamleiter sachkundig berichten.

Der Petersdom, das Kolosseum, das Pantheon, das Forum Romanum, die Katakomben und verschiedene Basiliken beeindruckten alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Architektonische Vielfalt, historische Stätten und Veranschaulichungen vieler christlicher Motive gaben immer wieder Anlass, der Geschichte Roms nachzuspüren.

Am Abreisetag wurde noch das Ghetto embraico, das jüdische Viertel, besucht. Seit 1555 waren die römischen Juden dazu verpflichtet, in diesem abgegrenzten Bereich der Stadt zu leben. Erst im Jahr 1870 wurde das Ghetto aufgelöst und die Menschen jüdischen Glaubens durften sich wieder frei in der Stadt bewegen. Zum Abschluss besuchte die Gruppe ein jüdisches Restaurant und lernte so koschere Speisen kennen.

Alles in Allem war es eine Bildungsreise der besonderen Art und alle Teilnehmenden waren dankbar über die äußerst sachkundige Reiseleitung von Detlef Hasse.