Die PGS verabschiedet sich von 99 Abiturientinnen und Abiturienten

28. Juni 2019

Mit einem von Schülerinnen und Schülern und dem Schulpastor Torsten Wiegmann gestalteten feierlichen Gottesdienst empfingen alle Anwesenden einen Segen, der das weitere Leben behüten möge. Dieses Jahr haben 99 Schüler*innen an der Paul-Gerhardt-Schule die Allgemeine Hochschulreife bzw. Fachhochschulreife erreicht. Sie seien, so Wiegmann, die letzten gewesen, die nach 12 Jahren ihre Prüfungen abgelegt hatten. Der Anlass dieses Gottesdienstes sei ein fröhlicher, denn er markiere einen Aufbruch, der beziehungsreich zu dem gewählten Motto „G8erbahn - ein Auf und Abi“ stehe.

In einer Wechselrede schauten die Schülerinnen und Schüler auf einzelne Begebenheiten ihrer Schulzeit zurück. Der Schulpastor erkannte in vielen Situationen tiefe religiöse Erfahrungen von Menschen, die in der Bibel beschrieben seien. Wenn es um Gerechtigkeit, Prüfungen und die liebende Zuwendung von Eltern in der Schulzeit ging, seien das auch Hinweise auf Gott, der nicht immer sichtbar, aber dennoch immer da sei. Prof. Friedhelm Flamme begleitete den Gottesdienst und die anschließende offizielle Entlassungsfeier fulminant an der Orgel. Auch leitete er den Jahrgangschor an, der mit „Adiemus“ von Karl Jenkins und „The longest time“ von Billy Joel für beeindruckende Auftritte sorgte. Die Kollekte des Gottesdienstes ging nach Wunsch der Schülerinnen und Schüler zur Hälfte an die Partnerschule nach Kenia und zur anderen Hälfte an den Lernfonds der PGS, der sich um Familien mit Unterstützungsbedarf kümmert.

Die Entlassungsfeier leitete der Schulleiter Gerhard Wittkugel ein und sprach die jungen Leute direkt an. Sie seien Teil einer Generation, die die Weltpolitik gerade mächtig durchschüttele. Ob Greta Thunberg oder Reezo oder die vielen jungen Menschen, die für den Klimaschutz auf die Straße gingen, sie alle hätten eine große Kraft, die Zukunft zu gestalten und Politiker und Politikerinnen sowie jede und jeden von uns zum Handeln zu bewegen.  Die Schülerinnen und Schüler hätten geübt, trainiert, gelernt, sich entwickelt, sie hätten über Religion, Philosophie, Literatur, Naturwissenschaften und über vieles mehr nachgedacht und nun hieße es „Mach die Leinen los und verlass den sicheren Hafen“. Dabei sollten die jungen Menschen aber das Denken nicht ausschalten. Strategisches Denken und Verantwortungsgefühl seien neben eigenen Träumen Handlungsoptionen, die einen Horizont eröffneten, der Herz und Hirn, Sehnsucht und ehrliche Träume zusammenbrächten, ohne rücksichtslos zu sein. Das Leben sei endlich, das Wissen um diese Endlichkeit mache das Leben reich, das Leben sei ein Geschenk, das mutig und behütet gelebt werden solle. Mit dem Lied „The rose“ von Bette Midler sang Gerhard Wittkugel mit eigener Klavierbegleitung den Abiturientinnen und Abiturienten Mut zu.  Ein Herz, dass Angst habe, gebrochen zu werden, lerne nie zu tanzen.

Alina Riwert und Amelie Gruschel bedankten sich in ihrer Rede für alle Unterstützung durch Eltern, Freunde, Lehrkräfte und widmeten ihrem Schulleiter ein eigenes Gedicht, das seine besondere Fürsorge für sie zum Ausdruck brachte. Sie hätten sich überlegt, dass es an der Zeit sei, auch ihm ein Zeugnis auszustellen, denn er verlasse ja immerhin auch die PGS.

Die Superintendentin Stephanie von Lingen überbrachte Grußworte der Kirchenkreise Leine-Solling und Holzminden-Bodenwerder sowie Landesbischof Ralf Meister und gratulierte herzlich zu diesen tollen Leistungen. Mit einem Mutwort aus dem 2. Timotheusbrief 1,7 „Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit“ ermunterte sie die jungen Menschen, mit Empathie und Gottvertrauen in die Zukunft zu gehen, Demokratie zu gestalten, ohne in Freiheit, Frieden und Gerechtigkeit eingeschränkt zu sein. Sie zeichnete Hanna-Lena Perneck und Carla Seitz für die besten Leistungen im Fach Religion mit einem Buchgeschenk aus.

Als Vertreterin des Schulelternrates gratulierte Anja von Sehlen zu großartigen Leistungen. Mit dem Song: „Was für immer bleibt“ von Benne erinnerte sie an schöne Zeiten, an Erfahrungen, die für immer bleiben. Nun sei es Zeit, aufzubrechen und neue Herausforderungen anzunehmen.

Manfred Renger leitete dann als Oberstufenkoordinator zur Zeugnisübergabe und zu weiteren Ehrungen über. Dabei verwies er auf die große Zahl derer, die in diesem Jahr eine 1 vor dem Komma erreicht hätten. Notenschnitte besser als 1,5 haben Ruben Immanuel Kijek, Hanna-Lena Perneck, Charlotte Ida Moersener, Carla Elisabeth Seitz, Fritz von Gierke, Ole Jasper Schmidt, Angelo Vece, Marie Vespermann und Kristin Richter erreicht. Für die besten Leistungen im Fach Mathematik wurde Fritz von Gierke, in Physik Ruben Immanuel Kijek, in Chemie Kristin Richter, in Deutsch Marie Vespermann und in Ev. Religion Carla Elisabeth Seitz und Hanna-Lena Perneck ausgezeichnet. Für die Mitarbeit in der SV ehrten Kai Beddies und Hannes Seitz als Schülersprecher und Vertreter des Fünferrates ihre Vorgänger Ole Jasper Schmidt und Fritz von Gierke.
Für besonderes Engagement bei der Mitarbeit im Lernfonds erhielten Edmont Nowitschichin und Hanna-Lena Perneck Buchgeschenke.

Text: Kathrin Muhs-Braun
Fotos: Alon Heise