Die Sonne brennt unerbittlich, Staub wirbelt auf und legt sich wie ein Film auf die Umgebung nieder. Am Straßenrand stehen dicht gedrängt provisorisch wirkende Holzstände, in denen Mango, Ananas, Avocado, getrocknete Fische und Bohnen feilgeboten werden. Lautes Stimmengewirr. Fahrer der sog. Piki Pikis, der hiesigen Motorradtaxen, dösen wartend in der Sonne. Eine Gruppe älterer Frauen unterhält sich angeregt auf Kiswahili. Bunt gescheckte Ziegen schieben sich am Straßenrand entlang und suchen nach Essbarem. Kenia - ein Land reich an unbeschreiblich schöner Natur und Menschen, die unbegrenzte Gastfreundschaft und Freundlichkeit auszeichnet. Aber auch ein Land, dessen Armut oft unerträglich scheint.
Eine Gruppe von sieben Schüler*innen der Paul-Gerhardt-Schule Dassel begab sich vom 17.06. bis 10.07.2019 unter der Leitung der Lehrkräfte Tanja Dahn und Agnes Wendroth auf die Reise nach Kenia, um die dortige Partnerschule Goibei Girls High School zu besuchen. Bereits im September 2018 hatten sechs kenianische Schülerinnen mit ihrem Lehrer Bonface und der Schulleiterin Linnet die PGS besucht und drei Wochen in Gastfamilien verbracht. Die Erwartungen waren hoch, doch lag vor der Abreise auch Nervosität in der Luft, war es ja eine Reise in ein so unbekanntes Land. Wie sich herausstellen sollte, würden unsere Erwartungen aber sogar übertroffen werden.
Einen besonderen Höhepunkt erfuhren wir gleich zu Beginn unserer Reise, die sog. Masai Mara, eines der größten Naturschutzreservate Afrikas. Die Erlebnisse dort lassen sich kaum in Worte fassen. Dank unseres unermüdlichen Fahrers Edward fuhren wir über 12 Stunden lang von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang durch die unendliche Savanne und konnten dabei unglaublich viele beeindruckende Tierarten beobachten: vom kräftigen Löwen, der gerade ein Zebra gerissen hatte bis hin zu riesigen Zebra- und Wasserbüffelherden, die sich in beeindruckenden Massen durch das saftige Grünland schoben