Es ist mittlerweile schon fast eine Tradition: An der Paul-Gerhardt-Schule gestalten Schüler*innen des Jahrgang 12 eine Gedenkveranstaltung für den Jahrgang 11 anlässlich des Holocaust Gedenktages am 27. Januar.
In diesem Jahr ist es ein besonderes Datum, jährt sich doch der Anlass dieses Tages, die Befreiung des KZ Auschwitz, zum 75. Mal. Daher hatten sich die Schüler*innen auch etwas Besonderes einfallen lassen: Nicht in der Schule, sondern in der Stadt Dassel, genauer gesagt an den Stätten, wo Menschen jüdischen Glaubens gelebt und gewirkt hatten, bauten die Gymnasiast*innen ihre Stationen auf.
„Auschwitz steht stellvertretend für alle Opfer des Holocaust und wir wollen darauf aufmerksam machen, dass die Verbrechen nicht irgendwo an irgendwelchen namenlosen Opfern begangen wurden, sondern dass es unsere Nachbarn waren, die Leidtragende von Ausgrenzung, Gewalt, Deportation und Mord wurden“, so die Veranstalter bei der Begrüßung des Jahrgangs 11.
Der Seminarkurs hatte sich unter der Leitung ihres Lehrers Alexander Liebig zuvor mit der Geschichte der jüdischen Nachbarn auseinander gesetzt. Drei Wohn- und Geschäftshäuser jüdischer Mitbürger*innen, das ehemalige Bethaus am Kirchplatz und der jüdische Friedhof dienten als stumme Zeugen der jüdischen Vergangenheit Dassels, die mit der Deportation der letzten jüdischen Nachbarn 1942 endete.