Gärtnerei mal anders!

24. September 2021

Ganz im Sinne der NABU-Auszeichnung „Gärtnern ohne Torf“, von der bereits berichtet wurde, besuchte der WPK „Artenvielfalt im Schulgarten“ die Gärtnerei „Lichtenborner Kräuter“. Am 15. Juli fuhren die Schulgärtner*innen bei bestem Wetter zu den Profis mit den Schulbussen und dank der finanziellen Unterstützung des Fördervereins „Verein der Freunde und Förderer der Paul-Gerhardt-Schule Dassel e.V.“ in Begleitung von Frau Kißling und Frau Disep.

Ganz abgelegen, wo noch nicht vor allzu langer Zeit braches Land lag, wurden die Busse geparkt. Überraschend führte der schmale Weg zu einem blühenden Areal. Schon schnell konnte man diverse Kräuter, z.B. Rosmarin, riechen. Unzählige Blühpflanzen fielen allen sofort ins Auge.

Die Gärtnerei „Lichtenborner Kräuter“ geführt von Michael Brodda und Sylvia Mattauch ist eine Bio-Gärtnerei in der Nähe von Uslar, die so ganz anders Pflanzen kultiviert als alle die üblichen Gärtnereien. Fast 250 Sorten, überwiegend winterharter Topfkräuter, werden angepflanzt und bis in den Herbst vermehrt. Das Angebot reicht von mediterranen und Küchenkräutern über Heilpflanzen bis hin zu Duftpflanzen. Bemerkenswert ist die Robustheit der kultivierten Pflanzen und die Arbeit nach den Richtlinien des Demeter-Verbandes, der die strengsten Anforderungen an ökologisches Wirtschaften stellt. Auch unser Gemüse-Saatgut im Schulgarten hatte Demeter-Qualität.

So eignete sich dieser Besuch perfekt, um die erlernten Gärtner-Fähigkeiten noch einmal zu prüfen, in der Praxis zu erleben und zu verfeinern. Besonders die Vermehrung über Stecklinge, bei der Abschnitte von Pflanzen in die Erde gesteckt werden und dann erneut wurzeln, war neu für alle und kann im nächsten WPK-Durchgang erprobt werden.

Auffällig und passend war, dass auch diese Gärtnerei komplett torffrei gärtnert. Vor einigen Jahren entwickelten sie die erste Erde ohne Torf, die nur aus heimischen Substarten, somit auch nicht auf exotischen Kokosfasern, besteht. Die Fülle an Minz- und Lavendelsorten war beeindruckend und auch andere Bereiche passten gut in unsere „ökologische Schulwelt“: Direkt an das „Gartenareal“ schlossen sich Hecken, Streuobstwiesen, Insektenhotels, diverse Nistästen, eine Storchnisthilfe, Greifvogel-Aufsitze und Bienenkästen an. Vieles davon können wir bereits auch auf unserem Schulgelände wieder finden, aber so manche Idee könnte eine Inspiration für das nächste Schuljahr sein.