Eine Woche haben Schüler:innen der Paul-Gerhardt-Schule (PGS) Dassel und IES Levante Algeciras, Cádiz, Spanien gemeinsam für eine nachhaltige und bessere Zukunft gearbeitet. Zum Auftakt des gemeinsamen Projektes zu den „17 Zielen für nachhaltige Entwicklung“ waren zunächst die Schüler:innen von der Südspitze Spanien vom 05.-12. Mai nach Dassel gekommen.
Den Kontakt hatte Wibke Gatsios als Koordinatorin für Schülermobilitäten der PGS hergestellt. Sie freute sich zusammen mit ihrem Kollegen Alexander Liebig, der den Austausch mitbetreut und organisiert hat, dass das evangelische Gymnasium ist für die kommenden fünf Jahre für Erasmus akkreditiert ist. „Internationale Projekte wie dieses sollen mittel- und langfristig eine tragende Säule im Schulprogramm der PGS sein“, so Schulleiter Matthias Kleiner.
Die Schüler:innen des Wahlpflichtkurses „Guardians of the Planet – 17 Ziele für Nachhaltige Entwicklung“ nahmen die Gäste aus Spanien auf und werden im kommenden Oktober die gemeinsame Arbeit in Algeciras mit den spanischen Partner:innen fortsetzen.
Die Schüler:innen aus Spanien reisten am Freitag an und wurden mit einem „Welcome-Dinner“ in der Mensa der PGS von den Gastfamilien und der Koordinatorin der Sek I Kathrin Muhs-Braun begrüßt. „Nach der langen Reise eine tolle Überraschung und ein sehr herzlicher Empfang“, so Estefania Perez und David Delgado Caballero, die die sechszehnköpfige Schülergruppe begleiteten.
Das anschließende Wochenende verbrachten die Schüler:innen in den Gastfamilien, lernten sich kennen, unternahmen Ausflüge und erkundeten die Heimatorte der Gastfamilien. „Es ist so schön kühl und grün“, schwärmten die Gäste aus der Provinz Cádiz, die von anhaltender Trockenheit und Dürre betroffen ist.
In der folgenden Woche lag der Fokus darauf, wie die Schüler:innen unsere Welt verantwortungsvoll gestalten können.
Am Montag machten die Schüler:innen einen Abstecher in den Solling, bestimmten unter der Leitung des Waldpädagogikzentrum Weserbergland verschiedene heimische Gehölze und Pflanzen und lernten über die Veränderung nachhaltiger Forstwirtschaft im Zeichen der Klimaerwärmung. So bemüht man sich hier Arten anzusiedeln, die besser an längere Dürreperioden angepasst sind. Dabei wurden immer wieder Vergleiche zu der Situation im spanischen Algeciras gezogen, wo schwere Waldbrände aufgrund der gestiegenen Temperaturen und Trockenheit nicht erst im Sommer entstehen, sondern mittlerweile auch schon im Frühling ausbrechen. Bei den anschließenden Timber-Games, stand dann aber der Spaß im Mittelpunkt. „Es war ein Erlebnis einen solchen Wald zu sehen“, kommentierte eine Schülerin der spanischen Schule den Workshop, „bei uns ist es sehr trocken und wir haben nicht so viel Bäume“.
Der Dienstag stand im Zeichen nachhaltiger Mobilität. Gemeinsam suchten die Schüler:innen im PS.Speicher nach dem „Grünen Faden“ um auch zukünftig Mobilität nachhaltig umsetzen zu können. Noch bewegt von der Vielzahl beeindruckender Exponate machten sich die Schüler:innen daran Einbeck per Stadtrallye zu erkunden. „Es gibt viel zu entdecken und die Architektur ist sehr anders als in unserer Heimat“, fassten die Spanier:innen die Rallye zusammen.
Kunststoffe und deren Herstellung standen am Mittwoch im Mittelpunkt: die Gruppe besuchte die Wentus GmbH in Höxter. Unter dem Leitspruch „Plastik – Alles Müll?“ informierten sich die Schüler:innen über die Herstellung von Verpackungsmaterialien und die Möglichkeiten eines Recyclings von Kunststoffen. Bei der anschließenden Führung konnten sie die Betriebsabläufe vor Ort erkunden.
Mit einem Jahrmarkt der 17 Ziele präsentierten die Schüler:innen am Donnerstag in der Paul-Gerhardt-Schule ihr Projekt. Neben Kuchenverkauf, Dosenwerfen und einer Tombola, gab es auch die „Reise nach Jerusalem - Flucht vor dem Meeresspiegel“, in der die Schüler:innen demonstrierten, wie bei zunehmender Klimaerwärmung und steigenden Meeresspiegel immer mehr Inseln und Hafenstädte zu verschwinden drohen. „Wir wollten altersgerecht und motivierend unsere Ergebnisse präsentieren“, so die Schüler:innen.
Am Ende kamen 240€ an Spenden zusammen, die einer Organisation gestiftet werden, die über Baumpflanzprogramme die Erderwärmung zu verlangsamen sucht.
Mit einem gemeinsamen Grillabend und einem abschließenden Tanz im deutschen Regen endete der Projektauftakt bevor die spanischen Gäste am Freitag die Heimreise antraten. „Es war ein gelungener Aufschlag und wir freuen uns auf den Gegenbesuch im Oktober“, so Wibke Gatsios, „und auch wenn wir viel gelernt haben, so steht doch bei internationalen Projekten auch immer der interkulturelle Aspekt gleichsam im Mittelpunkt.“