Kürzlich verbrachten die drei 11. Klassen der Paul-Gerhardt-Schule eine Woche in Berlin. Bei dem umfangreichen Programm war für jeden etwas dabei. Der thematische Schwerpunkt der Fahrt lag auf einer Auseinandersetzung mit den Gegensätzen von Demokratie und Diktatur. Einerseits wurde den Schülerinnen und Schülern der Entzug der Rechte und Freiheiten jüdischer Mitbürger durch die Wannseekonferenz vermittelt. Das menschenverachtende Vorgehen der Beteiligten, die später z.T. nicht einmal für ihre Ansichten und Taten zur Rechenschaft gezogen wurden, rief bei den Schülern Entsetzen und Unverständnis hervor. Ähnliche Reaktionen zeigten sich auch nach einem Besuch im Stasimuseum. Wie nachhaltig der Schrecken der Verfolgung durch ein staatliches Regime belasten kann, machte die Begegnung mit Zeitzeugen und Betroffenen deutlich. Dem stand ein Planspiel im Bundesrat gegenüber. Lebhaft diskutierten die Schüler die Ausweitung ihres Rechtes auf Wahlberechtigung bereits ab dem 16. Lebensjahr. Einige traten vehement dafür ein, sich an der Meinungsbildung beteiligen zu dürfen; andere erkannten die Gefahren von Manipulation und forderten, eine gezieltere Ausbildung über politische Zusammenhänge in den Mittelpunkt zu rücken, ehe die frühere Wahlberechtigung ausgesprochen werden könne. Wie wichtig, aber auch kompliziert die Verteidigung der eigenen Freiheiten gerade in heutiger Zeit ist, vermittelte ein Informationsbesuch beim BND. Mit großem Interesse studierten die Schüler die öffentlich zugängliche Ausstellung. Sie waren erstaunt, wie vielfältig die Arbeit des BND tatsächlich ist. Eigene Unternehmungen und verschiedene Kulturveranstaltungen von Konzert bis Kabarett und Theater rundeten die Fahrt ab. Zufrieden, aber müde kehrten die Teilnehmer zurück.