Gegen das Vergessen – Holocaust-Gedenktag an der PGS

06. Februar 2024

Aus Anlass des Holocaust-Gedenktages präsentierte der Geschichtsgrundkurs der PGS unter Leitung von Lehrerin Dr. Annett Schulze für die Schülerinnen und Schüler des 11. und 10. Jahrgangs an ihrer Schule eine interaktive Ausstellung. Zu vielfältigen Themenbereichen konnten die jüngeren Jahrgänge in Experimenten oder Rollenspielen selbst am eigenen Leib erfahren, welchen Repressionen die Menschen unter der Diktatur der Nationalsozialisten ausgesetzt waren.

So gab es z.B. ein individuelles, rigides „Verhör“ zur möglichen Beteiligung am Reichstagsbrand; die „Beschuldigten“ wurden massiv unter Druck gesetzt, ihr Wissen und auch andere Beteiligte zu verraten. Da im Vorlauf des Verhörs auch Foltermethoden thematisiert worden waren, erkannten viele Schüler, wie stark das Regime mit der Erzeugung von Angst gearbeitet hat.

An anderer Stelle wurden Menschenversuche im „Labor“ vorgestellt, wie sie tatsächlich in KZs stattfanden. Mit Bezug auf die Situation, dass ein Pilot über dem Meer abstürzt, konnten die Schüler erproben, wie es sich anfühlt, wenn der Körper längere Zeit in Eiswasser getaucht wird oder nur Salzwasser als Flüssigkeit zur Verfügung steht. Die Darstellung vieler anderer Versuche rief allgemein Entsetzen hervor; eine Schülerin kommentierte: „Dies als unmenschlich zu bezeichnen, ist noch harmlos formuliert“.

Weitere Teile der Ausstellung thematisierten Aspekte des Lebens im Warschauer Ghetto oder die Situation in der sog. „Sonderbarracke“, wo weilbliche KZ-Insassinnen zur Zwangsprostitution verurteilt wurden. Besonders betroffen zeigten sich die Schülerinnen, die die Entwürdigung der Frauen immer wieder hervorhoben. Ein drastisches Zitat einer Zeitzeugin rief wiederholt Entsetzen hervor: „Tote Augen; Augen, die jede Seele verloren hatten. Tottraurige gebückt Körper. Der ganze Mensch drückte Verlorenheit und Einsamkeit aus“.

Insgesamt hinterließ die Aktion intensive Eindrücke zu Themen, die sonst nicht im Unterricht behandelt werden. Die aktuelle Aussage „Nie wieder“ bekam hier besondere Brisanz.

Dr. Annett Schulze